Wie oft hast Du Dir schon etwas vorgenommen und es dann doch nicht getan?
Wann hast Du Dir schon einmal ausgemalt, wie großartig es sein würde, wenn Du dies oder jenes tust und bist letztendlich doch beim Gewohnten hängengeblieben?
Glaube mir, ich könnte eine ganze Filmreihe mit meinem erträumten Leben drehen. Leider erinnert mich die Realität oft eher an eine eintönige Dokumentation oder eine abgekartete Version von „täglich grüßt das Murmeltier.“ Zwischen dem, was ich mir wünsche und dem, was sich vor meinen Augen abspielt liegen oft Welten. Warum ist das so? Warum wünsche ich mir Veränderung und bleibe dann trotzdem stehen?
Der lähmende Sumpf
Mich macht es verrückt, mich dabei zu beobachten, wie ich auf der Stelle trete. Nach den ersten kleinen Zweifeln an meinen Träumen macht sich in mir Frust breit, der nicht selten in fiesen Selbstvorwürfen und Hoffnungslosigkeit ausartet. Ich fange an alles um mich herum schwarz zu sehen und stelle mich und meine Wünsche infrage. Vielleicht bin ich doch nicht gut genug, um sie zu erreichen…? Ich kenne diese Spirale gut genug, um zu wissen, dass sie ein tückisches Hirngespinst ist. Und sie trägt sicherlich nicht dazu bei, dass es mir besser geht. Geschweige denn, dass ich dadurch meinen Träumen näherkomme. Im Gegenteil – es fühlt sich an, wie ein verfrorener Sumpf, in dem ich feststecke.
Das Wissen allein macht mich jedoch leider nicht immun dagegen. Über die Jahre habe ich allerdings Wege gefunden, die mich aus dem lähmenden Sumpf herausführen. Ein paar dieser Wege, Ideen und Möglichkeiten möchte ich heute gerne mit Dir teilen. Vielleicht inspirieren sie Dich oder geben Dir einen lieb gemeinten Schubs hin zu Deinen Träumen.
Ziele und Visionen
Wo möchtest Du hin? Was ist Dein Traum?
Solange Du Dir darüber noch nicht bewusst bist, wird es vermutlich schwierig, aktiv zu werden. Es läuft ja auch niemand los, ohne zumindest eine grobe Idee davon zu haben, wo er ankommen möchte, oder?
Für mich ist es sehr wichtig geworden zwischen meinen Zielen und Visionen zu unterscheiden. Ich will damit weder das eine oder andere bewerten, zumal beides für jeden eine ganz individuelle Bedeutung haben kann. Aber es hat mir auf meinem Weg oft die Augen geöffnet, wenn ich zum Beispiel blind einem Ziel hinterhergehechelt bin, das im Grunde gar nichts mit meiner Vision zu tun hatte.
Ziele
Ein Ziel ist für mich etwas ganz Konkretes. Es ist messbar, lässt sich zeitlich begrenzen und es findet oft im Außen statt. Damit meine ich zum Beispiel einen Job, ein Gehalt, einen Urlaub, eine soziale Stellung, eine Wohnung oder ähnliches. Dadurch wird das erreichte Ziel jedoch auch vergänglich – Der Reiz und die Freude daran können verfliegen (müssen sie selbstverständlich aber nicht). Für meine Ziele strenge ich mich an. Ich tue bestimmte Dinge, folge Plänen (die ich seehr gerne erstelle) und arbeite auf sie hin.
Visionen
Meine Vision führt mich in mein Inneres. Ich frage mich, wer ich sein möchte. Wie möchte ich mich fühlen? Was erhoffe ich mir von meinen Zielen? Was sollen sie mir geben? In meinem Fall sind das häufig Gefühle wie Freiheit und Verbundenheit. Es geht mehr um meine Werte und Überzeugungen als um konkrete Ergebnisse. Meine Vision ist nicht abhängig von konkreten Zielen. Es gibt mehrere Wege, die zu den Gefühlen und Werten führen, die ich leben möchte. Und dafür brauche ich mich nicht abmühen. Es geht mehr darum, wer ich bin – auch jetzt schon.
Ich mag es, Ziele und Visionen miteinander zu kombinieren, denn ich finde Ziele genauso hilfreich wie meine Vision. Dafür schreibe ich mir meine Ziele so detailliert wie möglich auf und frage mich dann, welche Werte und Gefühle ich mit ihnen verbinde. Während ich meine Ziele aktiv verfolge, überprüfe ich immer wieder, ob sie meiner Vision noch entsprechen, und suche nach Möglichkeiten, wie ich schon jetzt die Gefühle und Werte meiner Vision leben kann. Ich konzentriere mich darauf, wer ich bin und was ich in die Welt ausstrahle. Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich das auf wundersame Art auch zurückbekomme.
Welche Bedeutung haben Ziele und Visionen für Dich? Was sind Deine Ziele? Und was sollen sie Dir geben?
Ganz unabhängig davon, was Du über Ziele und Visionen denkst – Um Dich aus Deinem Sumpf zu befreien, ist es sehr hilfreich Dein „Warum?“ zu kennen. Warum möchtest Du aus dem Sumpf weg? Warum bist Du damals losgegangen? Ich verspreche Dir: Dein „Warum?“ kann ein großer Antrieb sein.

Erkenne Deine Stärke
Du bist wertvoll. Genauso wie Du bist. Du brauchst Dich nicht erst zu beweisen oder etwas leisten. Ich kann es nicht oft genug wiederholen, denn ich hätte es selbst gerne viel öfter gehört. Du hast ein riesiges Potential, viele Talente, Fähigkeiten und Stärken. Und genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt Dich daran zu erinnern. Schließe einmal Deine Augen und erinnere Dich an alles, was Du erschaffen, geschafft und gemeistert hast. Rufe Dir jede Kleinigkeit in den Kopf. Sollte Dir nichts einfallen (und das ist eigentlich unmöglich), dann bitte ich Dich Deine Familie, Freunde und Bekannte danach zu fragen. Sei stolz auf Dich. Denn das kannst Du sein. Du kannst stolz darauf sein, Dir die Zeit genommen zu haben, um diese Zeilen zu lesen. Oder Dir Gedanken über Deine Ziele und Visionen gemacht zu haben. Es gibt so vieles, wofür Du Dich feiern kannst. Und jemand, der so großartig ist wie Du, der wird es schaffen, den ersten Schritt aus dem Sumpf zu gehen – da bin ich mir ganz sicher.
Mir ist es lange Zeit sehr schwergefallen, meine Stärke anzuerkennen. Ich habe mir deswegen vor ein paar Monaten Zettel und Stift geschnappt und einmal all meine Fähigkeiten, Stärken und Dinge, auf die ich stolze bin, aufgeschrieben. Seitdem schaue ich mir die Liste regelmäßig an. Sie gibt mir Kraft und Selbstvertrauen. Genau das wünsche ich Dir auch.
„Einfach Machen“ ist nicht Einfach
Du kennst bestimmt die Floskel. „Ich muss es halt einfach machen.“ Oder „Ja, dann mach doch einfach…“ Ich spüre jetzt schon Frust in mir hochsteigen. Wenn es so einfach wäre, dann wäre ja alles gut. Aber ES IST NICHT EINFACH. Deswegen streiche das Wort „Einfach“ bitte aus den Sätzen, wenn Du sie hörst.
„Einfach machen“ klingt in meinen Ohren so, als würde ich mich nur zu blöd anstellen etwas so Einfaches nicht hin zu bekommen. Doch das stimmt nicht. Veränderungen sind nicht einfach. Sie erfordern viel Mut und kosten Kraft. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht auch Spaß machen können. Ich kann mich entscheiden, Veränderungen mit einer lockeren, positiven Einstellung zu begegnen. Damit wird es für mich zwar nicht einfach, aber wesentlich leichter.
Trotzdem enthalten die Sätze auch eine wichtige Wahrheit. Denn es geht ums „Machen“. Alles Träumen und Wünschen hilft nichts, wenn ich nicht auf irgendeine Weise aktiv werde. Aktiv werden kann dabei genauso bedeuten ein Gespräch zu führen oder physisch zu arbeiten, wie auch zu entspannen, zu meditieren oder zu „visualisieren“. Das wichtigste ist, dass ich mich bewege und nicht stecken bleibe. Jeder geht in seinem eigenen Tempo und auf seine Art. Du bestimmst Dein Tempo – die Anzahl Deiner Schritte. Jeder Schritt bedeutet Veränderung. Und jeder kleine Schritt kann gefeiert werden.
Mit diesen Gedanken lasse ich Dir jetzt erst einmal ein bisschen Raum für Dich. Nächste Woche werde ich noch ein paar weitere Ideen mit Dir teilen und erzählen, was das Ganze mit meiner KraftReise zu tun hat. Ich hoffe ich konnte Dich ein wenig zum Nachdenken anregen. Danke, dass Du mich auf meiner KraftReise begleitest. Ich freue mich, wenn Du auch nächste Woche wiederkommst!
Bis dahin wünsche ich Dir Alles Liebe und viel Kraft,
Deine Sarah
Ein Kommentar zu “KrafReise – Raus aus dem Sumpf”