KraftReise – Ich vertraue

Mache einmal Deine Augen zu (na gut – am besten, nachdem Du die nächsten Zeilen gelesen hast). Atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund wieder aus. Beobachte dabei, wie sich der Atem in Deinem Körper anfühlt. Wo kannst Du Bewegung spüren? Atme so ein paarmal ein und aus. 

Dann lenke Deine Aufmerksamkeit weg vom Atem und hinein in Deinen Körper. Wie fühlt sich Dein Körper in diesem Moment von innen an? Was kannst Du spüren? Versuche, nicht zu viel nachzudenken oder zu beurteilen. Sei offen und neugierig, als würdest Du Deinen Körper zum ersten Mal wahrnehmen. Nichts ist richtig oder falsch – darum geht es gar nicht. Es geht nur darum, dass Du jetzt grade hier bist und Deinen Körper spürst.


Vielleicht merkst Du, wie Du Dich langsam entspannst. Vielleicht spürst Du Anspannungen, Druck oder ein Kribbeln. Alles ist vollkommen okay. Lass es da sein.Nimm nun wieder Deinen Atem wahr. Atme tief ein und aus und bringe etwas Bewegung in Deinen Körper. Wenn Du dann so weit bist – öffne Deine Augen.

Kleine Pausen für meinen Körper

Ich nehme mir inzwischen immer wieder kleine Pausen, um meinen Körper bewusst wahrzunehmen. Jedes Mal bin ich aufs Neue überrascht, wie viel er mir zu erzählen hat. Und jedes Mal frage ich mich, wie ich es schaffe ihn im Alltag zu überhören. Mein Körper schreit mich förmlich an – aber ich vergnüge mich lieber mit dem Gequatsche in meinem Kopf oder der pausenlosen Beschallung um mich herum. Das Verrückte an der ganzen Sache ist, dass vor allem die Quasselstrippen in meinem Kopf dafür sorgen, dass mein Körper überhaupt so laut schreien muss.
Wenn ich in meinen Körper fühle, nehme ich momentan vor allen Dingen Starre, Enge und Anspannung wahr, die sich mit einer unruhigen Hektik vermischt. Es fühlt sich an, wie ein in eiserne Ketten gelegtes Eichhörnchen, das nervös die Ohren spitzt und sich mit wirrem Blick in alle Richtungen umschaut. Das ist nun wirklich nicht das, was ich mir vom Leben wünsche. Ich möchte mich viel lieber frei, entspannt und gelöst fühlen. Was fange ich jetzt also mit dem an, was mir mein Körper sagt? Wie kann ich die Starre lösen? Und wie kann ich den Stress beruhigen?

Die Botschaft meines Körpers verstehen

Ich glaube der erste Schritt ist immer, überhaupt erst einmal hinzuschauen. Darüber habe ich in den letzten Wochen schon oft gesprochen, aber ich finde es so wichtig – deswegen erzähle ich es immer und immer wieder, bis ich es selbst verstehe. Es ist okay, dass ich mich so fühle (egal, ob es angenehm oder unangenehm ist). Ich kann damit umgehen, denn ich habe alles, was ich dafür brauche, von Natur aus in mir. Wenn ich mir meine Gefühle angesehen und sie angenommen habe, kann ich anfangen sie zu hinterfragen. Vorher hat mein Verstand einmal Pause. Jetzt kommt sein großer Auftritt: Wo können diese Gefühle herkommen? Welche Glaubenssätze oder Gedanken könnten sich dahinter verstecken? Was hat dazu geführt, dass ich mich so fühle? Es ist nicht schlimm, wenn ich nicht direkt Antworten finde. Ich weiß, dass vieles tief in meinem Unterbewusstsein vergraben liegt. Für den Weg ins Bewusstsein braucht es manchmal Zeit. Wer weiß schon, wie die Verkehrslage da unten aussieht… 
Ich vertraue darauf, dass ich es bald verstehen werde. Bis dahin lasse ich die Gefühle da sein und mache mir die Zeit mit ihnen so angenehm wie möglich. Die Frage ist: Was kann ich jetzt grade tun, um mich ein Stückchen freier, entspannter und gelöster zu fühlen?

Ich kontrolliere

Meine Geduld hat sich gelohnt. Vor ein paar Tagen war eine der Antworten da: Sobald ich merke, dass eine Situation dazu führen könnte, dass ich mich traurig, wütend oder ängstlich fühle, beginne ich alles um mich herum und in mir zu kontrollieren. Das können Situationen wie ein unangenehmes Gespräch oder ein drohender Streit sein, ungewisse Zukunftsaussichten, das Erleben von Ungerechtigkeit oder etwas ganz Banales wie ein Hobby, bei dem ich mich blamieren könnte. Ich lege mich förmlich selbst in stählerne Ketten, indem ich anfange alles planen und kontrollieren zu wollen (was nebenbei gesagt nicht sonderlich gut funktioniert). Die Folgen: Ich bin ständig gestresst, kann mich nicht entspannen, wittere Gefahren und lebe in den schlimmsten Zukunftsszenarien. Für mich ist diese Kontrolle toxisch. Die Zukunft lässt sich nicht kontrollieren. Andere Menschen lassen sich nicht kontrollieren. Meine körperlichen Bedürfnisse lassen sich nicht kontrollieren, genauso wenig wie meine Gefühle. Das Leben lässt sich nicht kontrollieren. Es lässt sich jedoch, und das ist viel wertvoller, LEBEN.

Ich vertraue

Vertrauen verbinde ich mit Entspannung, Weite und Ruhe. Es ist für mich der Gegenpol zur Kontrolle, die Anspannung, Enge und Hektik bedeutet. Immer, wenn ich merke, dass der Impuls nach Kontrolle aufkommt, sehe ich der Situation ins Auge. Dann mache ich mir bewusst, warum ich vertrauen kann. Ich denke an Momente, in denen sich durch mein Vertrauen Wundervolles entwickelt hat. Ich zoome aus der Situation heraus, wechsle die Perspektive und versuche das große Ganze zu sehen. Wie oft hat mir das Leben gezeigt, wie sich herausfordernde Situationen ohne Kontrolle gelöst haben, als hätte alles einen tieferen Sinn gehabt… Ich erinnere mich an Menschen, denen ich vertraue und an Momente, in denen mir vertraut wurde. Das hilft mir dabei, Vertrauen in mir zu spüren. Obwohl sich die Situation als solche nicht geändert hat – ich begegne ihr anders.

Ich möchte gerne einen letzten Gedanken mit Dir teilen: Die Beziehung zu mir und meinem Leben ist die wichtigste, die es gibt. Was glaubst du wird diese Beziehung nähren – ist es eher Kontrolle oder Vertrauen?

Ich würde mich sehr freuen, Deine Gedanken zu Vertrauen und Kontrolle zu hören. 
Lass mich auch gerne wissen, wie Dir mein Blog gefällt. Dein Feedback ist für mich sehr wertvoll.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Vertrauen,
Deine Sarah

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