Kennst Du diese Phasen, in denen sich die Gedanken im Kopf überschlagen und einfach keine Ruhe geben wollen?
Der Nebel in mir
Ich kenne sie sehr gut. Es kommt mir fast so vor, als würden meine Gedanken grade endlos Fangen spielen – und das auf einem Kettenkarussell. Ich bin unruhig, schnell gereizt und verliere mich leicht in dem Wirrwarr in meinem Kopf. Es treibt mich in den Wahnsinn, denn ich kann einfach keinen Grund finden, warum es mir so schwer fällt zur Ruhe zu kommen. Nicht nur einmal haben mich in dieser Woche meine Gefühle übermannt und mich weinend auf Wanderwegen oder dem Boden des Badezimmers zurückgelassen. Immer wieder habe ich mich ruhig versucht zu fragen, was denn los ist. Ich habe mir versichert, dass alles gut ist, dass ich mich liebe und auf mich aufpasse. Es hat nichts genützt. Das dumpfe Gefühl ist geblieben. Wie ein undurchsichtiger Nebel, der sich vor meine innere Sonne geschlichen hat.
Ich würde Dir jetzt gerne erzählen, dass sich alles durch eine tolle Einsicht aufgelöst hat und ich wieder von innen heraus strahle. Aber das tue ich nicht. Es fällt mir wirklich schwer mir das einzugestehen und noch mehr es Dir zu zeigen. Denn eigentlich müsste es mir (laut meinem Versand da oben in meinem Kopf) gut gehen. Ich habe alles, was ich mir gewünscht habe – Ich bin gemeinsam mit meiner Familie an einem wunderschönen Ort, kann in den Tag hineinleben und die freie Zeit genießen. Trotzdem bleibe ich in Gedanken an Dingen hängen, die ich an mir nicht mag, die mir Angst machen oder mir nicht so richtig in den Kram passen.
Nach zwei Wochen, in denen ich nur für mich war und alles gemacht habe, wonach mir der Sinn stand, fällt es mir schwer, mich wieder auf meine Familie einzulassen. Ich komme mir so anders vor. Als würde ich nicht so richtig in die Normalität passen. Ich kenne diese Gedanken sehr gut. Sie sind seit vielen Jahren meine täglichen Begleiter. Für sie gibt es nichts schöneres, als mich den ganzen Tag darauf hinzuweisen, wie anders, sensibel, komisch, kompliziert und merkwürdig ich doch bin. Ich habe in den letzten Monaten geduldig mit ihnen diskutiert und letztendlich geglaubt ihre Argumente endlich in Grund und Boden gestampft zu haben. Deswegen macht es mich wütend, dass sie sich grade immer wieder in meinen Kopf schleichen. Und wieder frage ich mich „Sarah, was ist los? Du weißt, es ist alles gut. Ich liebe dich.“
„Licht-Gespräche“
Es tut mir gut, diese Frage, immer wenn sie kommt, aufzuschreiben. Manchmal kommen kleine Antworten und ich fange an mit mir selbst zu schreiben – so komisch das auch klingt. Mir hilft das dabei, eine Pause in das Gedankenkarussell zu bringen. Ich stelle mir vor, ich würde mit einer Energie oder dem Licht in mir (eigentlich ist es ja auch egal, wie ich es nenne) ein Gespräch führen. Dieses Gespräch ist dabei in dieser Woche entstanden. Vielleicht kannst Du überhaupt nichts damit anfangen, vielleicht aber auch doch. Ich möchte mich jetzt einfach trauen, mich wirklich einmal ganz authentisch zu zeigen. Denn auch diese philosophische und spirituelle Seite ist ein Teil von mir.


Ich vertraue darauf, dass ich mit den Wellen schwimmen kann und auch diese Phase wieder vergeht. Und bis dahin stelle ich mir einfach weiterhin fleißig Fragen.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute für Deine neue Woche. Und ich freue mich, von Dir zu hören!
Ganz liebe Grüße,
Deine Sarah
Liebe Sarah
‚Erlaube jeder Seele, ihren Weg zu gehen‘.
Diesen Satz habe ich mir ganz dick in mein ‚Kanu-Tagebuch‘ geschrieben. Ein kleiner Satz, der aber überhaupt nicht leicht umzusetzen ist. Ich glaube, der Schlüssel ist mal wieder die LIEBE.
Ich liebe dich, Sarah: wenn du strahlst und fröhlich bist, wenn du crazy bist, wenn du philosophisch und tiefsinnig bist, wenn du sensibel bist und ebenso wenn du traurig, wütend und zweifelnd bist. So bist du und so bist du absolut wundervoll!
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